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Ich liebte Abenteuer und spannende Geschichten, ich wollte Krimis schreiben. Aber damals gab es keinen deutschen Krimi. Allein das Wort Krimi war BÄH, und höchstens Klassiker wie Agatha Christie oder Raymond Chandler durfte man heimlich auf dem Nachttisch liegen haben.
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Ich überlegte mir schon ein englisches Pseudonym, da rief Goldmann den
Edgar-Wallace-Preis ins Leben. Die Manuskripte sollten anonym eingereicht
werden. Ich schickte unter zwei Kennziffern zwei Krimis. Einen, wie ich
dachte, dass er einen Preis gewinnen müsste, Tod in St. Pauli,
und einen, wie ich schreiben wollte. Bis morgen, Mörder. Der Roman kam nach kurzer Zeit als abgelehnt zurück.
Ich schickte ihn zu Rowohlt, die damals gerade die legendäre schwarze
Reihe herausgaben.
- Keine Antwort.Dann
bekam ich für Tod in St. Pauli den ersten Preis. DM 5.000,-! Aber die volle Summe bekam ich nicht, denn niemand glaubte, dass so ein Buch von einer Frau geschrieben worden sein konnte. Jetzt geben Sie's doch zu, das war Ihr Mann! Gleichzeitig kam eine begeisterte Reaktion von Rowohlt. Und dort begann der deutsche Kriminalroman.
Mit Hansjörg Martin, Friedhelm Werremeier und Michael Molsner.
Und mir. Irene Rodrian.
Das war 1966/67. Und es sollte Jahrzehnte dauern,bis sich die nächste Frau an einen Krimi wagte.Inzwischen hat sich die Lage glücklicherweise grundlegend 100 pro geändert. "Frauenkrimi" ist in.Bis 1992 habe ich zwanzig Kriminalromane geschrieben. Nicht nur. Ich war immer fasziniert von Film & Fernsehen und verfasste zwischendurch erfolgreich eine ganze Reihe von Drehbüchern.
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