Die Flucht ist gelungen.
So unwahrscheinlich es ist: Sie hat es geschafft, unbemerkt in den Lieferwagen zu gelangen, der gleich darauf die Anstalt verläßt. Das Irrenhaus. Die Klapsmühle. Das Entsetzlichste, was sie mit ihren 34 Jahren kennengelernt hat - entsetzlicher noch als das Leben mit Boris, entsetzlicher auch als der Augenblick, in dem sie ihn erschoß ... Wohin jetzt? Es ist Nacht. Es ist kalt. Sie hat Hunger.
Und eine Pistole.
Sie dringt in einen leeren Bungalow am Stadtrand ein, und als die Eigentümer - ein junges Ehepaar - von der Freitagabendparty heimkehren, sehen sie sich gezwungen, die unheimliche Fremde aufzunehmen. Im Keller eingesperrt verbringen sie die Nacht.
Am Samstagmorgen kommt die Polizei, um vor der Ausgebrochenen zu warnen. Dann kommt eine Nachbarin. Dann Freunde, die das Ehepaar abholen wollen. Dann ein Mann von der Störungsstelle - die Fremde hat das Telefon unbrauchbar gemacht...
Die Fremde? Etwas Seltsames ist geschehen. Beide empfinden sie nicht mehr als fremd, fühlen sich in sehr untersdiiedlicher Weise von ihr angezogen; fremd, das erkennen sie jetzt, sind sie sich geworden ... In den drei Köpfen reifen Pläne, unklar, verschwommen.
Und dann wird einer davon ausgeführt.
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